In der Homöopathie ergibt sich die Wahl der Arzneimittel nicht aufgrund der Krankheit wie in der Schulmedizin, sondern hängt getreu dem Naturgesetz "Ähnliches durch Ähnliches zu heilen" von der individuellen Symptomatik des Patienten ab.
Das homöopathische Mittel soll zum einen die Symptome des Patienten in seiner Individualität detailliert wiedergeben und zum anderen die Gesamtheit der Patienten-Symptome abbilden.
Ähnlich wie bei der Verabreichung von Schüßler-Salzen kann die Wirkungsweise eines homöopathischen Arzneimittels am besten anhand eines praktischen Beispiels veranschaulicht werden:
Ein Patient leidet unter einem Fließschnupfen, wobei die Nase ein verstärktes, wässriges Sekret absondert. Schulmedizinisch betrachtet, leidet der Patient unter einer Entzündung der Nasenschleimhäute. Dies kann die Folge einer Infektion oder Allergie sein. Der Arzt würde ein Medikament verordnen, welches den Sekretfluss stoppt oder die Allergiebereitschaft senkt. Damit verschwindet das Symptom der laufenden Nase, aber nicht seine Ursache.
Nach dem homöopathischen Ähnlichkeitsgesetz ist nun ein Mittel gesucht, welches bei einem gesunden Patienten eine erhöhte Bildung von Nasensekret hervorruft. Bei dieser Symptomatik denkt der homöopathische Therapeut sofort an das potenzierte, homöopathische Arzneimittel Allium cepa (die Küchenzwiebel). Diese vermag beim Kranken genau den entscheidenden Impuls zur Regulierung und Gesundung zu geben.
Um das richtige und wirksame Arzneimittel für einen Patienten zu finden, ist deshalb ein ausführliches Anamnesegespräch als systematische Befragung des Patienten von herausragender Bedeutung.
Therapeut und Patient nehmen sich ausführlich Zeit, um alle Aspekte der Krankheit, aber auch der Patientenvorgeschichte oder seines Umfeldes darzulegen und zu erörtern. Erst auf dieser Basis wird das individuelle Mittel verabreicht.